Wir geben unserer Arbeit Sinn

Frage nicht nach dem Sinn deiner Arbeit – gib ihr einen!

Für die meisten Menschen ist der Sinn der Arbeit, damit ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Das ist okay, aber auch sehr schade, wenn da nicht noch mehr drin ist. Als Unternehmer*innen können wir selbst entscheiden und gestalten, was uns darüber hinaus noch wichtig ist. Dann kann die tägliche Arbeit auch Zufriedenheit, Anerkennung und Wertschätzung bringen, weil sie Bedeutung hat und Wirkung zeigt. Eine tiefe innere Befriedigung entsteht, indem deine Arbeit Werte und Nutzen schafft, von denen andere profitieren. So bekommt sie eine Tragweite, die weit über die betriebswirtschaftlichen Notwendigkeiten hinausgeht.

Tatsächlich ist das Geld dann nicht der Sinn deiner Arbeit, sondern ein Werkzeug, um damit viel mehr Sinn zu erzeugen. Sie bekommt eine Seele, einen Wesenskern und eine Quintessenz. Die kannst du spüren, sie machen Spaß und bringen Erfüllung. Das merkst du nicht nur selbst, auch deine Mitarbeiter*innen, Geschäftspartner*innen und Kund*innen nehmen wahr, dass hier etwas Besonderes passiert. Eine spezielle Stimmung entsteht, ein Geist oder Spirit vermittelt eine Mission, bis hin zur spirituellen Tiefe.

Warum und wofür tust du das, was du tust? Was bewegt dich, was macht dich wach und neugierig? Was willst du bewirken und erreichen und wer hat etwas davon? Das sind die Fragen, die viele dazu bringen, ihrer Arbeit eine neue Richtung zu geben. Burnout und Boreout sind die häufigsten Indikatoren dafür, dass es an der Zeit ist, grundlegende Veränderungen einzuleiten. Auch Unfälle, Zufälle, Träume oder Eingebungen haben mitunter die Botschaft, dass du gut daran tust, den Sinn in deinem täglichen Schaffen neu zu suchen und zu finden.

Waldemar Zeiler, Gründer des ersten nachhaltigen Kondom- und Menstruationsprodukte-Unternehmens EINHORN, war zuvor als Angestellter untragbar: er wollte immer Verantwortung übernehmen und Entscheidungen treffen. Weil das nicht funktioniert hat und er anschließend seine ersten unternehmerischen Projekte, die vor allem geldgetrieben waren, an die Wand gefahren hat, hat er sich grundlegend neu orientiert. Heute trägt sein Unternehmen dazu bei, „Untenrum-Produkte“ aus der Peinlichkeit heraus mitten ins Leben bringen: Kondome und Menstruationsprodukte in coolem Design, nachhaltig produziert und fair gehandelt.

Das Unternehmen arbeitet nach den Grundsätzen fairstainable (fair und nachhaltig), unicornique (einzigartig und originell) und fug (fight and hug = kämpfen und sich anschließend wieder umarmen). Es folgt der Erkenntnis „Wir sind es leid, uns über nicht-nachhaltige, schädliche, gierige und hässliche Produkte zu beschweren – als Unternehmer*innen haben wir nur eine Wahl: Selbst einen bessern Job zu machen!“. EINHORN ist als Purpose Unternehmen im Eigentum der Mitarbeitenden, d.h. es kann nicht aus Gewinnerzielungsabsicht verkauft werden.

Waldemar Zeiler ist zudem Autor des Buches „Unfuck the Economy“, das eine Neuausrichtung unserer Wirtschaft propagiert – ausgerichtet auf den Wert des Menschen und seine wahren Bedürfnisse. Nur so kann nachhaltige Veränderung in allen gesellschaftlichen Bereichen, von Arbeitskultur bis Klimakrise, gelingen. Im Podcast von ZEIT-Online spricht er über seine Erfahrungen, seine Motivation und die Bedeutung von Sinn für unsere Arbeit.

Um deiner Arbeit Sinn zu geben brauchst du nur deinen persönlichen Werten zu folgen. Nimm sie ernst und handle konsequent danach. Als Unternehmer*in hast du nicht nur die Möglichkeit dazu, sondern auch die Verantwortung dafür. Das Ergebnis kommt dir nicht nur selbst zugute, sondern mehr oder weniger auch dem ganzen Planeten: Getreu dem Motto people – planet – profit – purpose schaffst du Arbeitsbedingungen, Produkte und Dienstleistungen, von denen viele einen ehrlichen Nutzen haben. Was könnte befriedigender sein?

Wir geben unserer Arbeit Sinn.